Mittwoch, 24. Dezember 2014

Der Dom zu Unserer Lieben Frau in München (die Frauenkirche ;-) nach den Luftangriffen 1944

Vor rund 70 Jahren, bei einem Luftangriff am 22. November 1944, wurde auch die Frauenkirche in München schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Recherche nach sind die Bilder irgendwann zwischen Kriegsende 1945 und 1946 entstanden.
Eines "schönen Tages" um 09:09 bzw. um 09:11 Uhr.

Der Dom zu Unserer Lieben Frau in München (die Frauenkirche) zwischen den Luftangriffen 1944 und vor 1947 - 09:09 UhrDer Dom zu Unserer Lieben Frau in München (die Frauenkirche) zwischen den Luftangriffen 1944 und vor 1947 - 09:11 Uhr


Die Türme scheinen intakt, daher scheint der Wiederaufbau schon etwas weiter vorangeschritten zu sein. Ein entsprechendes Bild der United States Army Air Forces zeigt die Türme bei Kriegsende in einem anderen Zustand.

Special Film Project 186 - Muenchner Frauenkirche 2
By Kameramann des Special Film Project 186 der United States Army Air Forces (USAAF) [Public domain], via Wikimedia Commons

Andererseits scheint es noch der alte Dachstuhl zu sein der auf einem Bild aus dem September 1948 abgetragen und erneuert wurde. Und die Ringmauer unterhalb des Dachstuhls ist noch nicht wieder aufgebaut.
In den Archiven der Bayerischen Staatsbibliothek, bzw. des Münchener Digitalisierungszentrums finden sich entsprechende Fotos dazu.
Frauenkirche ohne Dachstuhl 1946/1947 / mit neuem Dachstuhl Sept 1948.

Auch der Innenraum hatte schon bessere Tage gesehen.

Der Dom zu Unserer Lieben Frau in München (die Frauenkirche) zwischen den Luftangriffen 1944 vor der Wiederaufbau 1947 - Innenansicht mit zerstörtem DachDer Dom zu Unserer Lieben Frau in München (die Frauenkirche) - Innenansicht 2014

Aus dem alten Foto ist unten Links eine Lore zu sehen die sich laut der Homepage der Frauenkirche auch 1946 dort befunden hat. --> Foto  


Heute, 70 Jahre später, zeigt sich auch der Innenraum wieder in seinem gewohnten Zustand und wird täglich viele hundert mal von Besuchern aus aller Welt staunend im Bild festgehalten.


Wer auch immer damals der Photograph gewesen sein mag, ich würde nicht unbedingt mit ihm tauschen wollen. Von heute aus betrachtet ist es für uns kaum mehr vorstellbar was die Menschen in der damaligen Zeit durchlebt haben. Andererseits reichen -vom München der Gegenwart aus- bereits ein paar tausend Kilometer um solche Bilder sehr real werden zu lassen.

Nach wie vor bringen sich Menschen beim Kampf um Ressourcen, wegen der Frage nach den richtigen Gott, oder einfach aufgrund einer abweichenden Hautfarbe, Herkunft oder Sprache gegenseitig um.
 
om zu Unserer Lieben Frau in München (die Frauenkirche) nach den Luftangriffen 1944 und 2014


Bleibt mir dennoch allen eine schöne Zeit und -alljenen die es feiern- ein "Frohes Fest" zu wünschen...

Peter

Montag, 15. Dezember 2014

Achtung Werbung! ;-)

In der Vorweihnachtszeit zieht das Marketing wieder alle Register... Überall wird gerade alles Mögliche und Unmögliche beworben.
Vor einer gefühlten Ewigkeit -irgenwann im letzten Jahrtausend- hatte man JETZT auch ein Telefon. Eins mit Kabel quer durch die Wohnung und einem "Headset", welches ebenfalls per Kabel am Telefon befestigt war. Relikte aus der technologischen Steinzeit...

Werbefoto - Wir haben jetzt auch Telefon - Ruf mich mal an!


In Verbindung mit dem zweiten Werbefoto begeben wir uns vermutlich in die 1960er. Denn das war die Zeit von Doornkaat und der legendären grünen Vierkantflasche um die sich damals eine hässliche Wettbewerbsstreiterei rankten. 
Als Teil der BERENTZEN-Gruppe AG gibt es Doornkaat offensichtlich heute noch. 

Doornkaat - Werbefoto mit Schnapsglas im Vordergrund - 1960er


Doornkaat - Werbefoto mit Schnapsglas im Vordergrund - 1960er - Detail


Doornkaat - Werbefoto mit Schnapsglas im Vordergrund - 1960er - Schutzhülle

Und auch schon Alkohol, Parfum, Kleidung oder Küchengeräte für die Liebsten besorgt? Wenn nicht, hier noch ein wunderschönes Herrensakko in zeitloser Optik.


Herrensakko aus den 1960ern

Oder, auch immer gerne genommen. Schuhe! 
Das erste Farbnegativ das sich in einer der Kisten mit Glasnegativen gefunden hat.
Wenn das mal nicht herzallerliebste Formen und Farben für die moderne Frau sind.

Schaufensterdekoration - 1960er - Damenschuhe


Das nächste Frühjahr steht ja praktisch schon vor der Tür und Schuhe kann Frau angeblich auch nie genug haben ;-)

In diesem Sinne eine schöne Zeit

Peter

Samstag, 6. Dezember 2014

Madonna mit Kind, Kirchenfenster und Albert Figel

Zunächst dachte ich mir nichts weiter. Eine Signatur auf einem fotografierten Bild.


Albert Figel - Madonna mit Kind - ALB FIGEL 1938Albert Figel - Madonna mit Kind - ALB FIGEL 1938 - Detail

Und als großer Kunstkenner ist mir ALB FIGEL und sein Werk natürlich sofort präsent ;-) Gut, also doch wieder Google...

In der Wikipedia hat er keinen eigenen Eintrag, aber das RegioWiki der Passauer Neuen Presse enthält einen entsprechenden Eintrag. 
Demnach war Albert Figel (* 15. Juni 1889 in München; † 29. Dezember 1954 in Burghausen) ein Maler. --> RegioWiki_Albert_Figel
Der Große Bayerische Biographische Enzyklopädie - de Gruyter Saur - Google Books nach, wandte sich Albert Figel nach dem Besuch der Münchner Kunstakademie der kirchlichen Glasmalerei zu. 

Auf den weiteren Glasplatten des Kartons sieht man in der Tat jemanden der ein Kirchenfenster zu gestaltet scheint.
Ich konnte das Fenster/die Fenster bisher noch nicht zuordnen, aber vielleicht ergibt sich die Gelegenheit die ein oder andere Kirche im Laufe der Zeit zu besuchen.    
Albert Figel - Künstler - Glasmaler - vor einem KirchenfensterAlbert Figel - Künstler - Glasmaler - vor einem Kirchenfenster


Albert Figel - Künstler - Glasmaler - vor einem KirchenfensterAlbert Figel - Künstler - Glasmaler - vor einem Kirchenfenster - Detail


Albert Figel - Künstler - Glasmaler - vor einem Kirchenfenster - GlasauswahlAlbert Figel - Künstler - Glasmaler - vor einem Kirchenfenster - Glasauswahl


Denn wenn Madonna und Kind und der Glaskünstler irgendwie zusammengehören, dann sollte dieser Herr doch Albert Figel sein?


Foto von Albert Figel - Künstler - Maler - vor Bild Josef mit Kind

Also weitersuchen... 
Und interessanterweise habe ich folgende italienische Seite gefunden.  --> www.pierostradella.it/... /figel.htm. Ich würde sagen der Ausschnitt des Bildes ist aus der Glasplatte oben entstanden. Irgendwo wird also ein Abdruck von diesem Foto existieren und vermutlich steht dort auch sein Name.

Nächste Runde...
Irgendwo muss doch ein Dokument zu finden sein in dem Bild und Name gemeinsam auftauchen. Und in der Tat, in den Quellen des RegioWiki wird auf einen Artikel zum 125ten Geburtstag des Künstlers verlinkt.
Das Bild dort zeigt den schon etwas älteren Albert Figel aber die Ähnlichkeit ist dennoch nicht zu übersehen.

Ergo zeigt eine der Glasplatten tatsächlich den Künstler Albert Figel vor einem seiner Bilder und im Weiteren bei der Gestaltung eines Kirchenfensters und bei der Auswahl der Glasfarben.

Ich lege den Artikel mal zu den Glasplatten. Nicht das sich in 100 Jahren nochmal jemand aufmacht um herauszufinden wer denn der unbekannte Künster auf den Platten ist :-)


Einstweilen viele Grüße
Peter