Dienstag, 3. Dezember 2013

Intermezzo IV - Rembrandt Harmenszoon van Rijn

Endlich mal wieder ein bisschen Zeit den alten Zeiten nachzuhängen...
Heute mit einem Zufallsfund vom diesjährigen Flohmarkt in Wasserburg. Gut versteckt zwischen allerlei antiker Ware :-)
Aber eine solche Schachtel, zudem mit der Aufschrift "Rembrandt", die schau ich mir doch genauer an. 
Ich glaube es ist wie beim Pilzesammeln. Nach einer gewissen Zeit sieht man auch die Pilze, an denen man zu Beginn einfach vorbeigelaufen ist.

Schachtel mit Glasnegativen - Aufschrift: Rembrandt - Box 8 - 15 Platten

Wie auch immer, die Schachtel scheint aus Ungarn zu stammen, da "doboz" Box bedeutet und "lemez" Platte. Sprich 15 Platten in Box 8.
Gefunden habe ich diverse Fotos von einigen Rembrandt-Radierungen. Vermutlich eine Ausstellung in irgendeinem Museum, nur wann und wo?
Nun, ich habe nach wie vor keine Ahnung wann und wo, aber ich habe bei der Recherche nach den Radierungen zumindest eine Menge spannende Seiten zum Künstler gefunden...
Wikipedia ist immer eine Reise wert. --> wikipedia - Rembrandt_van_Rijn  
...einer der bedeutendsten und bekanntesten niederländischen Künstler des Barock... --> Goldenes Zeitalter und so.
In der alten Pinakotek in München hängen ein paar seiner Bilder. Unter anderem ein Jugendliches Selbstbildnis von 1629. :-)

Kommen wir zurück zu den Radierungen und beginnen mit Johannes Lutma, einem Silberschmied aus jener Zeit.

Foto der Radierung - Johannes Lutma - 1656 -  von Rembrandt van Rijn

Im Laufe der Recherche habe ich eine Seite gefunden, auf der alle Radierungen aus der Schachtel mit Name und Entstehungsjahr aufgeführt sind. --> rembrandtpainting.net
Die Links unter den Bildern gehen direkt auf die Seite mit einer Großaufnahme der Radierung. Es finden sich doch immer mal Unterschiede in den Abzügen, bzw. den Aufnahmen davon. Hier also Johannes Lutma - 1656.


Dann wäre da noch Abraham Franz (Francen) - 1656.
Foto der Radierung - Abraham Franz (Francen) -  1656 -  von Rembrandt van Rijn

Auf dieser Aufnahme sieht man links einige Details, die auf den Bildern von rembrandtpainting.net nicht zu sehen sind. 

Foto der Radierung - Jan Cornelis Sylvius - Oval Portrait  - 1646 -  von Rembrandt van Rijn
Jan Cornelis Sylvius - Oval Portrait  - 1646
Leider habe ich keine Übersetzung der Zeilen gefunden,  aber vielleicht findet sich
das in einem der vielen Bücher rund um den Meister. Da werde ich beim nächsten Mal in der Bücherei wohl einige der Werke durchgehen müssen.

Foto der Radierung - Three Beggars at the Door of a House - 1648 -  von Rembrandt van Rijn
Three Beggars at the Door of a House - 1648

Foto der Radierung - The Rat Killer - 1632 -  von Rembrandt van Rijn
The Rat Killer - 1632
Ob Rattenfänger seinerzeit ein einträglicher Job war? Zumindest ging einem vermutlich die Arbeit nie aus.

Foto der Radierung - Abraham's Sacrifice - 1655 -  von Rembrandt van Rijn
 Abraham's Sacrifice (Abrahams Opfer) - 1655

Foto der Radierung - Rembrandt Leaning on a Stone Sill - 1639 -  von Rembrandt van Rijn
Rembrandt Leaning on a Stone Sill - 1639
Ich habe ja keine Idee, woran man erkennt, dass Rembrandt auf einer Steinbank lehnt. Nun denn.

Foto der Radierung - The Three Trees - 1643 -  von Rembrandt van Rijn
The Three Trees - 1643
Diese Radierung scheint irgendwie etwas besonderes zu sein --> Jahrbuch der Berliner Museen 31. Bd., 1989

Foto der Radierung - Rembrandt Drawing - 1648 -  von Rembrandt van Rijn
 Rembrandt Drawing - 1648

Foto der Radierung - Rembrandt's Mill - 1641 -  von Rembrandt van Rijn
 Rembrandt's Mill - 1641


Foto der Radierung - Rembrandt with his Wife - 1636 -  von Rembrandt van Rijn
 Rembrandt with his Wife - 1636

 Foto der Radierung - Jesus Preaching; called the 'La Tombe' - 1652 -  von Rembrandt van Rijn
Jesus Preaching called the 'La Tombe' - 1652

Spannend was die Meister vor über 350 Jahren so in die Metallplatte geritzt haben.

Und wenn man bedenkt was hier in den letzten 350 Jahren so in der Region passiert ist, ist es doch sehr erstaunlich das ~ 300 der Radierungen und sogar 80 der Platten die Zeit überlebt haben.
Und vielleicht finde ich ja noch heraus wo und wann die Bilder entstanden sind. 

In jedem Fall ist es einfach verrückt, was in einer kleinen Schachtel mit alten Fotos für Überraschungen warten...

Viele Grüße


Sonntag, 13. Oktober 2013

Intermezzo III - Ein Ausflug nach Speyer

Nicht nur auf Flohmärkten, auch bei ebay finden sich immer wieder Glasnegative. Aber meist sind es nur einige Glasplatten oder ein einzelner Karton mit ein paar wenigen Platten. Da ist es natürlich schwierig eine Herkunft oder den Ort der Aufnahmen zu ermitteln. 
Aber deswegen muss man sie natürlich nicht einfach wegwerfen...

Pyramiden Glasplatten - Verpackung
Pyramiden Glasplatten - VerpackungPyramiden Glasplatten - Verpackung

Wobei diese Kiste wäre vermutlich bald in den Müll gewandert. 
Aber glücklicherweise fand sich noch jemand, der die Bilder bei ebay eingestellt hat.

Mutter und Tochter? 1920-1930

Wäre doch schade um diese Familienfoto gewesen :-)


Kinder beim Spielen im Zimmer 1920-1930
 
Oder diese Jungs, die hier offensichtlich mit einem Metallbaukasten spielen.
Im Hintergrund ist im vermutlich ein Märklin Transformator No. 13474A zu sehen.
Es gab also offensichtlich Strom im Haus. Zudem sind die Bauteile wohl erst in den 1920ern auf den Markt gekommen.



Die übrigen Bilder sind möglicherweise aus der gleichen Serie, allerdings habe ich dazu keine weitere Idee.
Auf dem letzten Bild sieht man allerdings recht schön, was passiert, wenn die Glasplatten nicht unter optimalen Bedingungen gelagerten werden.


Nun denn, zurück zur Überschrift. Ein paar Bilder waren ja noch im Kistchen.


Maximilianstraße Speyer - 1920-1930 - Dom Speyer

Maximilianstraße Speyer - 1920-1930 - Dom Speyer

Ich muss gestehen, ich habe zu Begin der Rechereche nicht erwartet die Stadt herauszufinden. Außer dem Schirmgeschäft "Petersen" glaubte ich noch den "Goldenen Adler" erkennen zu können. Geholfen hat mir das allerdings nicht :-)

Maximilianstraße Speyer - 1920-1930 - Dom Speyer - VergrößerungMaximilianstraße Speyer - 1920-1930 - Dom Speyer - Vergrößerung

Große Kirchen gibt es viele, doch nach einer guten Stunde bei Google & Flickr hatte ich ihn gefunden... den Dom zu Speyer
Die letzten Sicherheit fand sich auf einer Postkarte aus der Zeit.
Allerdings habe ich keine Idee, wofür die komischen Konstruktionen auf den Dächern links oben verwendet wurden. 
Vielleicht die Stromversorgung der Maximilianstraße. Aber sie sind auf der Postkarten an den gleichen Stellen wie in den Bildern.
Zusammen mit dem Dom würde ich sagen; "Da hat wohl mal jemand in den 1920ern die Maximilianstraße in Speyer besucht".
Ein Familienausflug an einem besonderen Tag? Die vielen Fahnen lassen es vermuten. Vielleicht hat ja irgendjemand eine Idee dazu.

Bleibt zu guter Letzt noch ein Bauernhaus aus dieser Zeit.

Bauernhaus 1920-1930 - Gegend um Speyer?


Und im Netz gibt es ja wirklich zu allem Möglichen eine Seite. So auch ein Bauernhofarchiv
Ich finde es sieht nach Schwarzwald aus. Eindeutig ;-) Und der steht bestimmt immer noch. 

Viele Grüße

Mittwoch, 11. September 2013

Intermezzo II - Die Einschulung

Diese Bild musste bis heute auf seine Veröffentlichung warten, denn eine Einschulungs-Fotoplatte sollte doch auch zur Einschulung erscheinen, oder?
Und in Bayern ist ja am 12.09.2013 der erster Schultag für die Kids :-)

Einschulung 1910-1920 - Schultüte - Landflieger

Ich habe keine Ahnung wo das Bild entstanden sein könnte. Und da es ein Einzelbild ist, wird es vermutlich auch nicht herauszufinden sein.
Es sein denn, jemand erkennt den Ort an den markanten Rasenbegrenzungspfosten...

Und dennoch gibt es Spannendes aus dieser Zeit zu berichten.
Bei meinen Recherchen zur Mütze des Jungen bin ich auf eine interessante Seite gestoßen. Auf zeitzeugen.wordpress.com beschäftigen sich die Schüler des Burg-Gymnasiums Bad Bentheim mit Geschichten rund um die Schulzeit von Verwandten und Bekannten aus der Zeit 1920-19**. Ein paar Eindrücke ? Hier:
Einschulung-1930
Die-Schulzeit-eines-Schuhmachers
Klassenfoto-1919

Interessant ist auch die Geschichte der Schultüte.
Wer hätte gedacht, dass die Schultüte nur im deutschsprachigen Raum verbreitet ist, dafür schon seit 1817? Ich nicht.

Aber es gibt ja noch mehr Details auf dem Foto.


Einschulung 1910-1920 - Schultüte - Landflieger - Detail

So war der Vater, oder jemand aus dem Umfeld des Kindes wohl bei der Marine.
Denn der Junge trägt eine Schirmmütze mit einem Mützenband der Deutschen Marine.
Und wenn Hartmut Bartmuß richtig recherchiert hat, wovon ich ausgehe, denn in seiner Seite: Die Geschichte des Mützenbandes in der Deutschen Marine dürfte eine Menge Arbeit stecken. Und sie enthält Details zur Bandaufschrift, deren erster Teil zu LANDFLIEGER wird. Vollständig sollte zu lesen sein: MARINE - LANDFLIEGER - ABTEILUNG. Was wiederum den Zeitraum der Entstehung der Aufnahmen eingrenzt. Denn die Landflieger sind wohl ab 1913 Teil der Marine. Und gemäß dem Friedensvertrag von Versailles war der Wiederaufbau der Luftstreitkräfte untersagt. Entsprechend sollte es keine Landflieger mehr gegeben haben.
Also sollte das Bild nicht viel später als 1919 entstanden sein.

Soviel zu einer alten Bildplatte aus dem letzten Jahrtausend, aufgenommen an einem Einschulungstag vor vielleicht 100 Jahren...

Viele Grüße

Sonntag, 18. August 2013

Intermezzo I - Lübeck - Auf dem Karstadtdach

Der Sommer ist einfach nicht die Zeit um Glasnegative zu digitalisieren :-)
Das ist eher was für den Winter. Jetzt um die Zeit sind die Flohmärkte der Umgebung die Lieferanten für weiter spannende Geschichten.
Da bleibt einfach keine Zeit für die digitale "Dunkelkammer". Aber den ein oder anderen Post will ich ja doch verfassen...

Das folgende Foto ist mir via ebay in die Hände gefallen. Zusammen mit ein paar Papierhüllen und Fotoplattenhaltern.
Und da ich selber ein paar Jahre dort oben im Norden gelebt habe, erkannte ich die Marienkirche im Hintergrund gleich wieder.
Gerade die Strebebögen sind doch schon sehr markant.
Und wer schon mal in Lübeck war wird erahnen wo das Bild aufgenommen wurde. Denn in der Breiten Strasse steht hinter der Marienkirche das Karstadtgebäude. Und da in Lübeck die Karstadtfiliale (#2 nach Wismar) schon 1884 eröffnet wurde, könnten die jungen Damen vielleicht ein Teil der Verkäuferinnen sein die damals die Lübecker mit allerlei Waren versorgten.



Das nachfolgende Bild ist vermutlich nur ein paar Meter weiter entstanden. Und wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass die Dachgaube im Hintergrund den Krieg wohl nicht überstanden hat. Und nicht nur die...

Marienkirche in Lübeck
Quelle: 1970gemini aus der deutschsprachigen Wikipedia [GFDL, CC-BY-SA-3.0 oder CC-BY-SA-3.0-de], via Wikimedia Commons

Marienkirche Lübeck von  St. Petri aus.
Quelle: Rabanus Flavus (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons. Pfeil von mir ;-)

Von dort aus dürfte das Foto seinerzeit entstanden sein. Allerdings sah das Haus da wohl noch anders aus.
Daher musste ich, als ich das Bild im Netz sah, einfach mal mitbieten... und habe den Zuschlag erhalten.

Und da in den letzten Monate doch ein paar "Einzelstücke" zusammengekommen sind, gibt es bis zum Herbst/Winter sicher noch das ein oder andere Intermezzo.


Viele Grüße

Sonntag, 21. Juli 2013

Garmisch-Partenkirchen 1937 - Teil 3 - Sommerferien auf Borkum

Wie im letzten Post angekündigt geht es heute an die See.

Borkum 1937 - Kaiserstraße - Hotel Nord-See


Und zwischenzeitlich habe ich auch herausgefunden wo die Bilder seinerzeit entstanden sind. Denn im Hintergrund sieht man die Kaiserstraße auf Borkum mit den Hotels in erster Reihe.


Borkum 1937 - Kaiserstraße - Hotel Nord-See

In Panoramio habe ich auch ein aktuelles Luftbild gefunden, das rechts unten vermutlich auch die Bune zeigt, auf der unserer Urlauberin abgelichtet wurde. --> Foto by Algidia


Borkum 1937 - Strandkorb SteeboomBorkum 1937 - Frau vor Strandkorb


Ursprünglich hatte ich den Strandkorbvermieter ja als Steeboom gelesen und daher vermutlich auch nicht gefunden. 
Die Sleebooms hingegen gibt es auch heute noch auf Borkum. Mal sehen, vielleicht komme ich ja mal hin...

Borkum 1937 - Frau auf Buhne
Borkum 1937 - Strand - Wandelhalle im HintergrundBorkum 1937 - Mövenfüttern am Strand

Die Wandelhalle, das komische Gebäude am Strand in der Bildmitte habe ich erst erkannt, nachdem ich mir so ziemlich jedes Bild auf der Homepage alt-borkum.strandnelke.de von Axel Hansen angeschaut hatte.
Seine Seite ist in jedem Fall einen Besuch wert. Schon weil sich dort eine Vielzahl alter Bilder und Aufnahmen von Borkum finden. Zudem eine Menge Hintergrundinfos und auch eine Einwohnerliste von 1818, in der auch Ody Hayen Sleeboom erwähnt wird :-)
Von seiner Seite habe ich auch die Informationen, welches Hotel/Haus welchen Namen trug und wo es in der Kaiserstraße stand.

Borkum 1937 - Junge am Strand - Kleiner Leuchturm

Und so konnte ich auch nachvollziehen, dass sich hier links im Hintergrund der kleine Leuchtturm befindet, der ja doch eine recht eigenartige Antennenkonstruktion an der Seite hat. Als Leuchtfeuer wurde er im Übrigen 2003 ausser Dienst genommen. Was das Wasser- und Schifffahrtsamt Emden zum Anlaß nahm einen historischen Rückblick auf seiner Seite zu veröffentlichen...

Borkum 1937 - Familie am Strand

Borkum 1937 - Frau am StrandBorkum 1937 - am Strand

Sieht so aus, als hätte die Familie eine nette Zeit auf Borkum verbracht und wie man sieht war Taubenfüttern im Park seinerzeit auch noch ein Foto wert :-)


Borkum 1937 - Taubenfüttern im Park

Soviel zum Sommer 1937 auf Borkum.
Denn ich vermute wir verlassen Borkum auch schon wieder da diese Badebilder doch eher wieder nach Oberbayern aussehen, denn nach Nordsee...

 
Und vor welchen Haus diese beiden Herrschaften stehen, konnte ich beim besten Willen nicht entziffern. Aber vielleicht stolpere ich ja auch hier eines schönen Tages über das Schild an der Tür, oder einer der Blog-Leser hat einen entsprechenden Hinweis auf Lager.

1937 - zwei Menschen vor Haus
1937 - zwei Menschen vor Haus - Detail

In jedem Fall eines der Bilder aus jener Zeit, in denen Fotos noch keine Schnappschüsse waren und die Leute noch ordentlich neben den Eingang gestellt wurden...

So, ich würde jetzt auch glatt mal einen Fuß in die Nordsee stecken, aber Borkum ist gerade nicht ums Eck. 

Vielleicht ein andermal...

Viele Grüße

Sonntag, 14. Juli 2013

Garmisch-Partenkirchen 1937 - Teil 2

Sommer in Garmisch 1937.
Im Liegestuhl das schöne Wetter genießen. Sieht aus als wäre das schon 1937 eine durchaus vertretbare Freizeitbeschäftigung gewesen.

Garmisch-Partenkirchen 1937 - Sommer im Garten

Daneben ein paar Aufnahmen vom Haus.
Sollte ich mal nach Garmisch kommen, werde ich ein paar Abzüge von den Bildern mitnehmen und mal Ausschau halten. Über die Berge sollte sich das Anwesen ja eigentlich finden lassen.

Haus in Garmisch-Partenkirchen? 1937 Haus in Garmisch-Partenkirchen? 1937 Haus in Garmisch-Partenkirchen? 1937


Tja und hier haben wir dann vielleicht Herrn und Frau Lange(?). In Garmisch gäbe es heute noch einige Langes im Telefonbuch...

Vater und Tochter in den Bergen - 1937

Und daneben vielleicht mit ihrem Vater beim Ausflug in die Berge der Umgebung.